Eine der größten Krankenhausapotheken in NRW
Die Zentralapotheke am Christlichen Klinikum Unna (CKU) gehört zu den größten Krankenhausapotheken in NRW. Seit 1982 tragen die Mitarbeitenden der Zentralapotheke des CKU – früher Evangelisches Krankenhaus Unna - einen großen Anteil zu den verschiedenen Prozessen der Patientenversorgung bei.
Das Team der Zentralapotheke versorgt sämtliche Einrichtungen des Katholischen Hospitalverbunds Hellweg, dazu acht weitere Krankenhäuser sowie mehrere Rettungsdienste mit Arzneimitteln und patientenindividuell hergestellten Zubereitungen.
Darüber hinaus gehört die pharmazeutische Information und Beratung von ärztlichem und pflegerischem Personal zum Aufgabenbereich der Stationsarbeit. Diese Arbeit im Rahmen der Arzneimitteltherapiesicherheit leisten wir auch in verschiedenen Krankenhäusern vor Ort.
13
versorgte Krankenhäuser
3000
versorgte Betten
50
Mitarbeitende
40000
Zytostatika-Zubereitungen pro Jahr
Was wir leisten:
Die Zentralapotheke beliefert die angeschlossenen Krankenhäuser neben Arzneimitteln (inkl. Betäubungsmitteln und Blutprodukten (TFG-pflichtige AM)) mit Trink- und Sondennahrung sowie Infusionen. Die Versorgung mit Medizinprodukten erfolgt über das Zentrallager des Hospitalverbunds. Bei der Bereitstellung der Ware wird das Team der Arzneimittel-Ausgabe von einem vollautomatischen Kommissionierautomaten unterstützt. Während der Öffnungszeiten berät unserer Team Ärzt:innen und Pflegende zu pharmazeutischen sowie ökonomischen Anfragen (u.a. Anfragen zu Sonderanforderungen bzw. Präparaten der Hausliste, Dosisanpassungen und Applikationstechniken) und leistet hiermit einen wichtigen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit. Darüber hinaus ist die Zentralapotheke über den Bereitschaftsdienst rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr für Notfallbelieferungen zu erreichen.
Im Bereich der Herstellung stehen zwei moderne GMP-konforme Reinräume der Klasse B mit jeweils zwei Sterilwerkbänken der Klasse A für die sterile Zubereitung von Zytostatika und parenteralen Ernährungslösungen zur Verfügung. In der Zentralapotheke werden jährlich knapp 40.000 patientenindividuelle Zytostatika-Zubereitungen und weitere 8.500 sterile Arzneimittel im Bereich parenterale Ernährung und Schmerztherapie hergestellt. Diese patientenindividuellen Arzneimittel werden insbesondere für Kinderkliniken, Krankenhausambulanzen und niedergelassenen Praxen zubereitet.
Zusätzlich werden in der Galenik der Zentralapotheke pro Jahr etwa 6.500 Rezepturen und Defekturen hergestellt z.B. in Form von Suspensionen, Lösungen oder Kapseln. Dadurch kann auf die individuelle Dosierung bei besonderen Patientengruppen, insbesondere in der Pädiatrie, eingegangen sowie kurzfristig die Überbrückung von Lieferengpässen bestimmter Arzneimittel sichergestellt werden.
Die Hauptaufgabe von Stationsapotheker:innen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen der versorgten Häuser mit dem Ziel, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu verbessern.
Im Rahmen von verschiedenen Visiten, insbesondere für besonders gefährdete Patientengruppen (u.a. Onkologie, Geriatrie, Intensivmedizin), werden individuelle arzneimittelbezogene Probleme in der Medikation der Patient:innen angesprochen.
Am Christlichen Klinikum Unna West führen die Mitarbeitenden der Zentralapotheke (Apotheker:innen oder Pharm.-Techn.-Assistent:innen) eine pharmazeutische Anamnese von Patient:innen durch, die für geplante Eingriffe ins Krankenhaus kommen. Hier wird bereits vor dem stationären Aufenthalt die Medikation erfasst und entsprechend des bevorstehenden Aufenthalts angepasst.
Antibiotic Stewardship (kurz: ABS) ist die Überwachung des Antibiotikaverbrauches eines Krankenhauses und eine Initiative zur Förderung von rationalem Antibiotika-Einsatz. Im Rahmen von Auswertungen und Visiten unterstützt auch hier die Zentralapotheke als Teil des interdisziplinären ABS-Teams bei dieser Aufgabe.
Weitere Aufgaben im Stationsbereich umfassen die Dokumentation von teuren Arzneimitteln (Controlling), Teilnahme an Kommissionssitzungen (z.B. zum Thema Arzneimittel, Hygiene, Transfusionen, Schmerztherapie) und die Erstellung von internen Leitfäden oder Informationsmaterial für die Stationen zur Handhabung besonderer Arzneimittel.
Mitarbeitende der Zentralapotheke sind in die regelmäßige Unterweisung von Kolleg:innen der versorgten Häuser eingebunden. Angeboten werden Schulungen zu den Themen „Gabe von Arzneimittel über Ernährungssonden“ oder „Umgang mit Betäubungsmitteln“ sowie „Ordnungsgemäßer Umgang mit Hochrisiko-Arzneimitteln (Zytostatika)“.
Die Zentralapotheke des CKU ist zugelassen als Weiterbildungsstätte auf dem Gebiet Klinische Pharmazie. Weiterzubildende tauschen sich regelmäßig zu praxisnahen Themen aus und vertiefen dadurch ihr Wissen zusätzlich zu den Anforderungen des Kompetenzkatalogs.
Darüber hinaus engagiert sich die Zentralapotheke bei der Ausbildung von Famulant:innen und Pharmazeut:innen im Praktikum. Hierbei werden abwechslungsreiche Einblicke in folgende Bereiche geboten:
- Versorgung (Arzneimittel-Ausgabe mit vollautomatischem Kommissionierautomaten, Betäubungsmittel, TFG-Arzneimittel)
- Mitarbeit bei der Herstellung von Rezepturen und Defekturen sowie Prüfung von Ausgangsstoffen in der Analytik
- Einblick in die Herstellung von sterilen Arzneimitteln (inkl. selbstständigen Arbeiten im Reinraum) und Zytostatika-Zubereitungen
- Teilnahme an Stationsarbeit (Visiten auf Station, pharmazeutische Anamnese, Stationsbegehungen, elektronische Kurve, eigenständiges Bearbeiten von Anfragen im Bereich Arzneimittel-Information)
- Möglichkeit zum Absolvieren der Ausbildung zum „AMTS-Manager“ (über AKWL)
Die Ausbildung wird begleitet durch regelmäßige Feedback-Gespräche zum Ausbildungsstand mit persönlichen Tutor:innen. Vom BPhD e.V. erhielt die Zentralapotheke 2018 und 2019 die Auszeichnung als „Empfehlenswerte Ausbildungsapotheke“.
Bei Interesse an einem Praktikumsplatz senden Sie Ihre Bewerbung bitte per E-Mail an: zentralapotheke@hospitalverbund.de.
Die Zentralapotheke entwickelt sich stetig weiter und nimmt neue Herausforderungen an. Hierzu zählen neu zu versorgende Häuser oder gesetzliche Vorgaben.
Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) fordert die Krankenhäuser dazu auf, die Digitalisierung voranzutreiben. Unter anderem wird die sogenannte eKurve (elektronische Patientenkurve) vielerorts eingeführt. Dadurch wird die Patientensicherheit erhöht, da wichtige Patientendaten unmittelbar und eindeutig zugänglich sind.
Die Zentralapotheke unterstützt die jeweiligen IT-Abteilungen der Krankenhäuser in enger Zusammenarbeit, um bei der Einführung und Begleitung der eKurve zu helfen. Zusätzlich fordert das Gesetz ab dem 01.01.2025 den sogenannten „Closed Loop“, d.h. eine vollständig digital nachvollziehbare Medikation von der ärztlichen Verordnung bis hin zur Applikation des Arzneimittels durch die Pflegenden. Hierbei kann das Pflegepersonal durch eine Unit-Dose-Versorgung (in der Apotheke hergestellte, einzeln in Blistertüten verpackte Tabletten) zusätzlich entlastet werden.
Die Zentralapotheke Unna ist nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert.
Die Versorgung von Patient:innen mit den verschiedensten Arzneimitteln birgt ein hohes Risiko, insbesondere für Medikationsfehler. Um dem entgegenzuwirken, legt die Zentralapotheke besonderen Wert auf ein strukturiertes Qualitätsmanagement. Das Ziel ist es dabei, ein konstant hohes Qualitätsniveau der erbrachten Leistungen sicherzustellen sowie dieses fortlaufend zu überprüfen und zu verbessern.
Eins der drei Kammerdepots der Apothekerkammer Westfalen-Lippe ist in der Zentralapotheke angesiedelt.
Sollten Sie als öffentliche Apotheke oder Krankenhausapotheke notfallmäßig Arzneimittel aus dem Kammerdepot benötigen, können Sie sich von Montag bis Freitag 7.00–15.30 Uhr unter T 0 23 03 - 100 - 64 722 an die Arzneimittel-Ausgabe wenden.
Außerhalb der regulären Dienstzeit sowie an Wochenenden und Feiertagen kontaktieren Sie bitte die Pforte im Christlichen Klinikum Unna West unter T 0 23 03 - 100 - 10 05.
Die Notfalltafel der Apothekerkammer Westfalen-Lippe erreichen Sie hier.
Kommissionierautomat im Einsatz
Tempo 30 in der Spitze schafft der Kommissionierer, der sich ein Medikament nach dem anderen aus den Regalen pickt und in die Transportboxen fallen lässt.