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Schüttelpuppe klärt im FamilienForum über Risiken des Schütteltraumas auf

Im FamilienForum Katharina hilft neuerdings eine neue „Kollegin“ bei der Aufklärung zu einem wichtigen Thema mit. Ihr Name: Schüttelpuppe. Ihre Aufgabe: über die lebensbedrohlichen Gefahren eines Schütteltraumas bei Babys aufklären.

Häufigste Misshandlung im Säuglings- und Neugeborenen-Alter

Denn die häufigste Misshandlung im jungen Säuglings- und Neugeborenen-Alter ist das Schütteltrauma. An den Folgen sterben in Deutschland schätzungsweise jährlich etwa 100 Kinder. Eine noch höhere Anzahl erleidet irreparable dauerhafte Hirnschäden. Um möglichst frühzeitig auf diese Gefahren hinzuweisen, ist die so genannte Schüttelpuppe jetzt im FamilienForum des Christlichen Klinikums Unna (CKU) im Einsatz – mit nachhaltigen Eindrücken für jeden, der sie einmal im Arm gehalten hat.

Im transparenten Kopf der Puppe leuchten rote Warn-Lampen

„Ganz schön schwer“, ist eine der häufigen Reaktionen, wenn Kirstin Kettrup, Leiterin des FamilienForum, oder Familienhebamme Anke Markmann die Puppe von einem Arm zum anderen wandern lässt. Nicht nur das Gewicht, sondern auch vor allem lautes Weinen und sich steigerndes Schreien eines jungen Säuglings wurden einem realen Baby nachempfunden.

Eine typische Stresssituation für Eltern bzw. betreuende Personen entsteht, die häufig die Ursache von Schüttelreaktionen ist. Wird die Puppe geschüttelt, reagiert sie wie ein echtes Kind: Sie verstummt. Im transparenten Kopf der Puppe leuchten rote Warn-Lampen auf. Sie zeigen, dass hier Hirnblutungen entstanden sind, die schlimmstenfalls zum Tod führen.

Chefarzt Dr. Sarac und Kinderarzt Dr. Hein begrüßen wirksames Instrument

Zum Einsatz kommt die Schüttelpuppe im FamilienForum Katharina in verschiedenen Situationen. Sei es, dass angehende Babysitter auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden, oder sei es im Säuglingspflegekurs, wenn Themen wie der Umgang mit Stress oder Überreaktionen besprochen werden.

Auch die Ärzte befürworten die Präventionsarbeit mit der Schüttelpuppe sehr. Doctor-medic Cosmin Paul Sărac, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im CKU, sowie der niedergelassene Unnaer Kinderarzt Guido Hein halten sie für ein wirksames Instrument. So werden vor allem junge Eltern für Stress- und Überforderungssituationen sensibilisiert und vorbereitet. „Es ist auch eine gute Ergänzung zu den Baby-Simulatoren“, erklären beide und verweisen damit auf die schon länger bestehenden computergesteuerten Babypuppen, die Heranwachsenden eindrucksvoll verdeutlichen, was eine frühe Elternschaft bedeutet.

Prominenter Pate: Schauspieler Jan Josef Liefers überreichte Puppe

Auch diverse weitere Institutionen in Unna haben die Schüttelpuppe aus dem CKU bereits kennengelernt. Kirstin Kettrup und Anke Markmann haben sie in den Nachbarkommunen des Kreises Unna, im Unnaer Jugendamt und im Familienbüro vorgestellt.

Dabei hat die Unnaer Puppe übrigens einen prominenten Paten. Schauspieler Jan Josef Liefers (alias Prof. Boerne im Münsteraner „Tatort“) überreichte sie im Rahmen eines deutschlandweiten Symposiums der Berliner Charité unter dem Thema „Vom reaktiven zum präventiven Kinderschutz“ im vergangenen Jahr an Familienhebamme Anke Markmann.

Unser Foto zeigt v.l. Familienhebamme Anke Markmann, die Leiterin des FamilienForums, Kirstin Kettrup, und den Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Cosmin Paul Sarac.

 

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